Wer das Büro der bisherigen Stellvertretenden Schulleiterin des Gymnasiums LSH Marquartstein betreten hat, dem sind bestimmt einige Gegenstände aufgefallen, die viel Persönliches über Katharina Brachmann verraten. Große Fotodrucke unterschiedlicher Münchner Gebäude hängen an der Wand, wo sie aufgewachsen ist und wo sie studiert hat. Eine Schale Süßigkeiten steht immer aufgefüllt auf ihrem Schreibtisch. Hier darf man sich bedienen. Immer wieder kommen Schüler unter irgendeinem Vorwand zu ihr ins Büro, um sich ganz nebenbei einen Schokoriegel zu stibitzen. Und neben ihrem PC liegt ihr sogenanntes Schreikissen, auf das sie bei großer Verzweiflung zurückgreift, so ihre eigene Aussage. Humor hat sie also. 

Und so persönlich ihr Büro eingerichtet ist, so menschlich ist auch Katharina Brachmann, die nun rückwirkend zum 1.8. 2024 offiziell als neue Schulleiterin des Gymnasiums Marquartstein bestätigt worden ist. Von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde sie, die im Frühjahr 2019 als Stellvertreterin nach Marquartstein gekommen ist, von jeher liebevoll „Chefin“ genannt. Nach der Wegversetzung des ersten Schulleiters Christian Czempinski nach Kirchseeon, ist sie nun die erste Chefin. Groß ist die Freude im Kollegium darüber. 

Damit hat nun zum ersten Mal in der Geschichte des Gymnasiums Marquartstein eine Frau das Schulleiteramt inne.  

Dass ihr beruflicher Weg Katharina Brachmann ausgerechnet nach Marquartstein führte, ist für sie eine besondere Freude, zumal ihr Vater gebürtiger Oberwössner ist und sie durch  zahlreiche Aufenthalte  in der Heimat ihrer Familie dem Achental besonders verbunden ist. Schon seit 2015 hatte Katharina Brachmann ihren Zweitwohnsitz in Marquartstein und konnte die letzten fünf Jahre durch die enge Zusammenarbeit mit Oberstudiendirektor Christian Czempinski die vielen Aufgaben des Schulleiters kennenlernen. Sie weiß also, worauf sie sich einlässt. Sie kennt das Gymnasium Marquartstein und schätzt diese Schule mitsamt ihren Besonderheiten. 

Wertvolle Erfahrungen konnte Katharina Brachmann doch auch an anderen Stationen sammeln: Ihre berufliche Laufbahn begann sie nach dem Abitur in München, wo sie Mathematik und Physik studierte. Nach dem Referendariat und ersten Berufsjahren am Luitpold-Gymnasium in München führte ihr Weg sie ans Gymnasium Ottobrunn, wo sie lange als Fachleiterin für Mathematik tätig war. Auch die Lehrbefähigung für das Fach Informatik hat sie erworben. Frau Brachmann ist verheiratet, ihr Mann, der als Patenanwalt tätig ist, ist 2019 mit ihr nach Marquartstein gezogen. 

Natürlich liegt ihr die Förderung des naturwissenschaftlichen Unterrichts und der Mathematik sehr am Herzen. Doch Katharina Brachmann ist nicht engstirnig. Sie kann sich ebenso für die handwerklichen Werkstätten des Gymnasiums Marquartstein begeistern, wo man sogar eine Schreinerlehre parallel zum Abitur absolvieren kann, als auch für die vielen Sport- und Kulturverantstaltungen, die alljährlich geboten sind. 

Nun gilt es für Katharina Brachmann, den Blick nach vorne zu richten. Zahlreiche Renovierungsarbeiten an der Schule sind im Gange. Aktuell läuft die Sanierung des Lehrerzimmers und die der Bäder im Internat. In diesem Schuljahr tritt der erste Jahrgang des neunjährigen Gymnasiums in die Oberstufe ein, es bleibt also spannend. 

Auf die Frage, was der neuen Schulleiterin besonders am Herzen liegt, erklärt sie, bei ihren Schülerinnen und Schülern Neugierde, Kreativität und den Mut wecken zu wollen, auch über den Tellerrand hinauszublicken. 

Katharina Brachmann freut sich auf die neue, verantwortungsvolle Aufgabe am Gymnasium Marquartstein und darauf, gemeinsam mit Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und Schülern die Schule weiterzuentwickeln. Die Chefin ist – so wie man sie kennt – eine echte Optimistin. In schwierigen Situationen beruft sie sich gerne auf die Naturwissenschaftlerin Marie Curie, die sagt: „Man braucht im Leben nichts zu fürchten, man muss nur alles verstehen.“ 

Die offizielle Amtseinführung durch die Ministerialbeauftragte sowie die Begrüßung der neuen Schulleiterin durch unterschiedliche Gremien stehen nun an und werden sicherlich schon mit Begeisterung geplant.